„Beim AI Engineering beschäftige ich mich unter anderem mit der Qualität von KI-Modellen in Zeiten von Autonomen Fahrens und von ChatGPT. Während meines Masterstudiums der Angewandten Informatik, als Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen noch keine großen Themen waren, besuchte ich ein Seminar, das Softwaretechnik mit Künstlicher Intelligenz verband. Seither beschäftige ich mich in meiner Forschung mit der Frage: Wie kann ich Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen aus Software-Sicht gut entwickeln und für die Software-Entwicklung einsetzen?
Während der Bereich des autonomen Fahrens derzeit etwas stockt, zeichnet sich ab, dass Sprachmodelle noch in diesem Jahrzehnt disruptive Auswirkungen haben. Es hat zwar lange gedauert, bis sie einen halbwegs guten Text produzieren konnten, doch dieser funktioniert für viele Anwendungsfälle ziemlich gut.
Ein Beispiel: In einem gemeinsamen Projekt mit der Computerlinguistin Prof. Dr. Annette Hautli-Janisz und der Informatik-Didaktikerin Ute Heuer haben wir Lehrkräfte nach der offiziellen Bewertungsmatrix der Kultusministerkonferenz Schulaufsätze und zwei von ChatGPT generierte Aufsätze bewerten lassen. Da stellten wir ziemlich klar fest, dass die Schülerinnen und Schüler bei Pro-Kontra-Aufsätzen nicht mit dem Sprachmodell mithalten können – weder sprachlich, noch argumentativ. Das zeigt, dass wir die Technik nicht ignorieren dürfen. Zu erforschen, wie das weitergeht, finde ich unglaublich spannend.“
Mehr zur Forschung
Prof. Dr. Herbold forscht zur Entwicklung von Anwendungen mit Hilfe von Methoden der Künstlichen Intelligenz. Im Fokus steht dabei die Entwicklung von geeigneten Modellen für die Datenanalyse mittels maschinellen Lernens, insbesondere die softwaretechnische Umsetzung für den produktiven Einsatz von AI-Verfahren, wie beispielsweise die Vorhersage zu Ernteerträgen durch Satellitendaten.