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Was kann die Post-Quantum-Kryptographie?

Der Bayerische Forschungsverbunds ForDaySec – Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung veranstaltet eine Vortragsreihe zur Zukunft der digitalen Sicherheit im Alltag. Die Reihe ist auch auf Youtube abrufbar.

Symbolbild, Colourbox.

Post-Quantum-Kryptographie: Experten sagen voraus, dass zwischen 2033 und 2045 leistungsfähige Quantencomputer auftauchen werden, die in der Lage sind, unsere derzeitigen Public-Key-Systeme, die die Grundlage für Sicherheit verschiedener Netzwerk- und Anwendungsprotokolle darstellen, zu gefährden. Im Rahmen der neuen Distinguished Lecture Series „Digital Security and Everyday Life“ hat der Lehrstuhl für Technische Informatik der Universität Passau Prof. Dr. Bart Preenel von der KU Leuven (Belgien) eingeladen. Er zeigte auf, welche Konsequenzen dies für die Cybersecurity hat und welche Vorkehrungen getroffen werden müssen. Die Vortragsreihe ist eine Initiative des Bayerischen Forschungsverbunds ForDaySec – Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung.

Video zur ersten Veranstaltung der Vortragsreihe:

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In der neuen Distinguished Lecture Series „Digital Security and Everyday Life” werden vier Mal im Jahr aktuelle Themen zur sicheren Alltagsdigitalisierung von renommierten Wissenschaftern vorgetragen. Der Bayerische Forschungsverbund ForDaySec lädt an den Hochschulstandorten der beteiligten Universitäten und im Livestream über Youtube zur Vortragsreihe ein. Den Auftakt machte Passau mit Prof. Dr. Bart Preneel, der zur Veranstaltung live zugeschalten war. Bart Preneel ist Professor an der KU Leuven, wo er die renommierte COSIC-Forschungsgruppe leitet. Er forscht und lehrt zu Kryptographie, Cybersicherheit und Datenschutz.

Preneel machte deutlich, dass es schon jetzt wichtig sei, die Dringlichkeit zu erkennen, auch wenn das Szenario der leistungsfähigen Quantencomputer angesichts des täglichen Ansturms von Cybersecurity-Bedrohungen wie eine weit entfernte Sorge erscheinen mag: Zum einen können sensible Daten, einschließlich medizinischer und finanzieller Informationen, ihre Bedeutung für mehrere Jahrzehnte behalten. Angreifende können diese Daten schon heute sammeln und speichern, da sie mit den Entschlüsselungsmöglichkeiten von Quantencomputern rechnen. Zum anderen ist der Übergang zu einer quantenresistenten Infrastruktur ein komplizierter und zeitaufwendiger Prozess, insbesondere in komplexen Ökosystemen mit mehreren Milliarden Geräten. Es wird geschätzt, dass diese Umstellung mindestens ein Jahrzehnt dauern wird. 

Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, dass Unternehmen ihre kryptografische Verwaltung überwachen und prüfen, betonte der Wissenschaftler. In seinem Vortrag gab er ein technisches Update zu den neuen Post-Quantum-Standards und deren praktischer Umsetzung, wobei auch die mit dem Migrationsprozess verbundenen Herausforderungen thematisiert wurden.

Zum Forschungsverbund ForDaySec – Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung:

Der interdisziplinäre Forschungsverbund ForDaySec – Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung erforscht unter der Koordination der Universität Passau neuartige technische Verfahren für die Cybersicherheit privater Haushalte, kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie der öffentlichen Verwaltung. Das Bayerische Wissenschaftsministerium fördert den Verbund über eine Laufzeit von vier Jahren mit 3,3 Millionen Euro. 

Der nächste Termin der Vortragsreihe ist am 16.04.2024 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg und online. Ruth Østgaard Skotnes und Kenneth Arne Pettersen Gould der Universität Starvanger sprechen zu „Cyber-physical challenges for critical infrastructures in smart cities“.

Weitere Informationen dazu finden sich auf der Webseite des Verbunds.

Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser

Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser

forscht zu Cybersicherheit und technischem Datenschutz

Wie lassen sich kritische Infrastrukturen in einer vernetzten Welt gegen Cyber-Attacken schützen?

Wie lassen sich kritische Infrastrukturen in einer vernetzten Welt gegen Cyber-Attacken schützen?

Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser ist Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik an der Universität Passau. Er forscht zur Cybersicherheit von eingebetteten Systemen, zu sicheren kritischen Infrastrukturen sowie zum technischen Datenschutz. Er ist Sprecher des neuen, vom Bayerischen Wissenschaftsministerium geförderten Forschungsverbunds „ForDaySec - Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung“, in dem Forscherinnen und Forscher aus der Informatik, der Rechtswissenschaft und der Soziologie neuartige technische Verfahren für die Absicherung des digitalen Alltags erarbeiten. Darüber hinaus beteiligt er sich an der vom Fraunhofer HHI koordinierten Forschungsinitiative „6G Research and Innovation Cluster (6G-RIC)“ mit dem Ziel, Mobilfunksysteme der sechsten Generation über alle Technologiegrenzen hinweg zu entwickeln, sowie an Forschungsprojekten zur sicheren Mobilität.

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