Im studentischen Wissenschaftspodcast „Kodifiziert – Der Prof-Talk“ sprechen Studierende mit Forschenden über aktuelle Themen, beispielsweise über Künstliche Intelligenz, Alltagsrassismus und Menschenrechtsfragen. Diese Folgen standen im Mittelpunkt der vier Gruppendiskussionen, die das studentische Team im Rahmen des Seminars „Strategischer Einsatz von Information und Kommunikation“ unter der Leitung des Kommunikationswissenschaftlers Dr. Fabian Wiedel durchgeführt hat. An den Diskussionen nahmen 20 Hörerinnen und Hörer teil – das Spektrum reichte von der Abiturientin über Studierende und Doktorandinnen bis hin zum Professor. Das Podcast-Team moderierte die Diskussionen anhand der Fragen eines Leitfadens, den es davor im Seminar entwickelt hatte.
Ich glaube, dass Wissenschaftskommunikation und Transfer von Wissen aus der Wissenschaft in die Gesellschaft, aber auch die Erklärung, was Wissenschaft genau macht, immer wichtiger wird.”
Braucht es Wissenschaftspodcasts?
Die Studierenden fragten das generelle Hörverhalten ab. Zwar landeten Podcasts über Kriminalfälle und Comedyshows wie „Gemischtes Hack“ auf den vorderen Plätzen. Doch einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass es Wissenschaftspodcasts braucht, denn: „Ich glaube, dass Wissenschaftskommunikation und Transfer von Wissen aus der Wissenschaft in die Gesellschaft, aber auch die Erklärung, was Wissenschaft genau macht, immer wichtiger wird.”
Braucht es einen Wissenschaftspodcast an der Universität Passau?
In dieser Frage waren sich die Teilnehmenden weniger einig. Manche würden die Forschenden lieber in großen Podcasts sehen, die von Medienhäusern produziert werden, anstatt eigene Formate zu entwickeln. Andere verwiesen darauf, dass „Kodifiziert – Der Prof-Talk“ eine schöne Möglichkeit sei, die Forschenden an der eigenen Universität kennenzulernen. Gut kam denn auch das schnelle Format der „This or That“-Fragen an, Entweder-oder-Fragen, die die Moderatorin den Gästen zu Beginn der Folgen stellt. Das verleihe dem Ganzen eine persönliche Note.
Passt die Balance zwischen Unterhaltung und Wissensvermittlung?
Alles in allem waren die Teilnehmenden mit der Länge der Podcasts und dem Gesprächsniveau zufrieden. Es herrsche eine gute Mischung aus Tiefe und Zugänglichkeit. Auch die Moderation bewerteten die Hörerinnen und Hörer als gelungen: „Es hat Spaß gemacht zuzuhören, es war eine angenehme Stimme, sehr professionell schon, tolle Moderation.” Manche wünschten sich kürzere Fragen und stärkeres Nachhaken bei den Gästen. Lob gab es für die Auswahl der Themen und Gäste, und zwar vom Podcast-Initiator selbst: „Die Personen- und Themenwahl kommt nahe an die 100 Prozent - weiter so!“, sagte Prof. Dr. Ralf Hohlfeld, der den Podcast im Sommersemester 2022 mit den ersten Studierenden des Masterstudiengangs „Kommunikation in der Digitalen Gesellschaft“, kurz: KoDi, ins Leben gerufen hatte. Der zweite Studienjahrgang entwickelt das Praxis-Projekt im Hauptseminar „Strategischer Einsatz von Information und Kommunikation“ unter der Leitung von Dr. Wiedel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Digitale und Strategische Kommunikation, weiter. Die studentische Redaktion arbeitet unabhängig, die Themen- und Personenauswahl trifft sie nach eigenem Ermessen.
Was nimmt die studentische Redaktion aus den Befragungen mit?
Anregungen kamen mit Blick auf die Interaktion mit den Hörerinnen und Hörern. Denkbar wäre etwa, diese über den Social-Media-Kanal Instagram stärker einzubeziehen. Vorschläge gab es auch in Bezug auf Gäste und Formate: So ließen sich möglicherweise auch mehrere Personen ins Studio einladen oder mit Videoformaten experimentieren. Das studentische Redaktionsteam zeigte sich offen. Bis zum Ende des Sommersemesters wird es noch eine Folge geben, in die das Feedback zum Teil schon einfließen wird. Weitere Experimente, auch in Sachen wissenschaftlicher Begleitforschung zum Podcast-Format, sind für das Wintersemester angedacht.