„Meine Forschungsinteressen liegen vornehmlich auf den Gebieten des Staatsrechts, des Völkerrechts und des Rechts der Lebenswissenschaften. Neuartige Technologien, insbesondere auf den Gebieten der Biologie und Medizin, faszinieren mich seit gut drei Jahrzehnten. Dazu gehören namentlich Gen-, Stammzell- und Reproduktionstechnologien. Jene werfen schwierige, aber immer auch spannende Fragen an das Recht, vor allem an das Verfassungsrecht auf, wie beispielsweise: welchen rechtlichen Status haben stammzellbasierte Embryonenmodelle oder Gehirnorganoide? Einige Regulierungsfragen, etwa auf dem Gebiet der modernen Pflanzenbiotechnologie, der sogenannten Grünen Gentechnik, führen darüber hinaus in das Umwelt- und Wirtschaftsvölkerrecht hinein. Hinzugekommen ist in jüngerer Zeit die KI-Technologie. Deren Integration in Waffensysteme fordern das Kriegsvölkerrecht heraus.
Jenseits dieser technologiebezogenen Fragestellungen widme ich mich aber auch 'klassischer' rechtsdogmatischer Forschung, wie etwa im Staatsrecht zur Menschenwürdegarantie, zur Eigentumsgarantie, zur richterlichen Normenkontrolle, zum Notstand sowie zum Verhältnis von Staatsrecht einerseits, Völker- und Europarecht andererseits. Und im Völkerrecht bewegen mich Probleme der Erzeugung ungeschriebenen Rechts. Denn die überkommene, positivistische Rechtsquellenlehre vermag insofern keine durchgehend befriedigenden Ansätze zu bieten. Der Klimawandel und der Verlust an biologischer Vielfalt schließlich stellen die Menschheit vor existentielle Herausforderungen. Das verbindet sich mit meinem Interesse am schon erwähnten Umweltvölkerrecht. Dieses Rechtsgebiet hat das zum allgegenwärtigen Paradigma avancierte Prinzip der nachhaltigen Entwicklung beziehungsweise der Nachhaltigkeit schon vor über dreißig Jahren hervorgebracht.“
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Zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Dr. Hans-Georg Dederer gehören, inter alia, die Grundrechte und die Normenkontrolle sowie das Verhältnis des Völker- und Europarechts zum nationalen Recht, das Umweltvölkerrecht und das Recht der Auslandsinvestitionen, ferner das Gentechnikrecht und das Biomedizinrecht.
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