Digitalisierung hat Europa nach Passau gebracht – selbst in diesen Zeiten, in denen eigentlich Abstand geboten ist:
Physisch konnten die EU-Verkehrsminister*innen aufgrund der epidemiologischen Entwicklung der COVID-19-Pandemie nicht nach Passau kommen. Stattdessen waren sie am 29. Oktober 2020 virtuell in der Innsteg-Aula der Universität Passau präsent, die bei dem informellen EU-Ministerrat als „Schaufenster der Region“ fungierte.
Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch begrüßte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der aus Berlin zugeschaltet war, sowie seine EU-Kolleg*innen, die aus ihren Heimatländern die Veranstaltung verfolgten. „Mobilität, gerade in ländlichen und stadtfernen Regionen, muss zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden. Allerdings gilt es, Ressourcen zu schonen und für künftige Generationen zu bewahren“, erklärte Prof. Dr. Bartosch. Die Universität Passau trage mit disziplinübergreifender Forschung dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.
Einblicke in diese Forschung bot das vom Bundesverkehrsministerium geförderte Projekt „KIMoNo“ (KI-basierte, typübergreifende Mobilitätsoptimierung in non-urbanen Regionen) im Rahmen der Ausstellung „Schaufenster der Region“ zu den Chancen der Digitalisierung im Bereich der Mobilität. Diese hatten die Forscher*innen der Universität Passau um Prof. Dr. Harald Kosch, Vizepräsident für akademische Infrastruktur und IT, und Prof. Dr. Tomas Sauer, wissenschaftlicher Leiter des Verbundprojekts KIMoNo, zusammen mit Partnern aus der Region konzipiert. Als Ersatz für das Vor-Ort-Erlebnis boten sie den Minister*innen einen virtuellen Rundgang in Form eines 20-minütigen Films, der alle Forschungscluster kurz vorstellte und die beteiligten Personen zu Wort kommen ließ.
Virtueller Rundgang durch die Ausstellung
Im Cluster Digital Logistics erforscht das Team um Prof. Dr. Sauer, der neben KIMoNo noch die Fraunhofer-Forschergruppe „Wissensbasierte Bildverarbeitung“ sowie das Institut für Softwaresysteme in technischen Anwendungen der Informatik (FORWISS) an der Universität Passau leitet und den Lehrstuhl für Mathematik mit Schwerpunkt Digitale Bildverarbeitung innehat, wie sich mit Hilfe von CT-Scans und Künstlicher Intelligenz z.B. Informationen zu Waren aus Seefrachtcontainern extrahieren lassen:
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Im Cluster Autonomous Mobility entwickeln Forscher der Universität Passau und der TH Deggendorf Konzepte, um Verkehrsteilnehmer*innen am Boden und in der Luft zu vernetzen. Grundlage sind hochgenaue, intelligente Karten und Verkehrsinfrastrukturen, die mit den Fahrzeugen kommunizieren können:
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Im Cluster Data Science for Sustainable Mobility macht ein Forschungsteam um Prof. Dr. Michael Granitzer, Inhaber des Lehrstuhls für Data Science an der Universität Passau, Daten aus verschiedenen Quellen nutzbar, um beispielsweise Vorhersagen für den künftigen Warenbedarf zu treffen:
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Damit künftige Formen der Mobilität nachhaltig zum Einsatz kommen, braucht es die Akzeptanz der Bevölkerung. Ein Team um Dr. Stefan Mang, Geschäftsführer des Centrums für marktorientierte Tourismusforschung, analysiert die Bedarfe der Bevölkerung in stadtfernen Regionen:
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Im Cluster From Prototype to Production entwickeln die Praxis-Partner im Projekt KIMoNo, OneLogic und msg systems, Visionen, wie Mobilität in der vernetzten, intelligenten Stadt der Zukunft aussehen könnte:
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Neben den Forscher*innen aus Passau sah der Programmpunkt „Wissenschaft“ noch Vorträge des Astronauten Alexander Gerst sowie von Matthias Nießner, Professor für Visual Computing an der TU München, vor. Unter den Gästen in der Innsteg-Aula und auch von außen zugeschaltet waren internationale Studierende der Universität Passau, die den EU-Verkehrsminister*innen Fragen stellten. Die jungen Leute beschäftigten die Themen grenzübergreifende Mobilität und die Herausforderungen stadtferner Regionen.
Am Folgetag der virtuellen Konferenz, am 30. Oktober 2020, präsentierten die Forscher*innen unter Einhaltung der strikten Hygieneauflagen einer begrenzten Anzahl von externen Gästen ihre Stände. Bundesverkehrsminister Scheuer zeigte sich beeindruckt von der Ausstellung in der Innsteg-Aula: „Sie eröffnet faszinierende Zukunftsperspektiven, was Mobilität in Zeiten der Digitalisierung ausmacht.“
BMDV-Projekt KIMoNo: Wie Künstliche Intelligenz unsere Mobilität verbessert
Die Universität Passau erforscht, wie sich Mobilität im ländlichen Raum mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz verbessern lässt. „KIMoNo“ (KI-basierte, typübergreifende Mobilitätsoptimierung in non-urbanen Regionen) heißt das Vorhaben, das vom Bundesverkehrsministerium mit 1,7 Millionen Euro unterstützt wird.