DFG-Tagung: Behinderung aus der Perspektive der Kulturwissenschaften

"Inklusion, Integration, Differenzierung" lautete das Thema des internationalen Kongresses, den der Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Kulturen (Prof. Dr. Susanne Hartwig) in Passau veranstaltet hat. Im Mittelpunkt stand Behinderung als Thema in Literatur, Kino und szenischen Künsten – ein bislang noch kaum bearbeitetes Forschungsgebiet, das 18 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sechs Ländern im Austausch genauer erkundeten.

Neben Forschungsinhalten waren an drei Abenden auch künstlerische Beiträge aus der Praxis Teil des Programms: Das barrierefreie Theater Palmyra aus Alcalá de Henares zeigte einen Ausschnitt aus seiner neuesten Lope-de-Vega-Inszenierung und bot dem Publikum an, eine "Touch Tour" aus der Perspektive sehbehinderter Menschen zu erleben. Das international renommierte Tanztheater Danza Mobile aus Sevilla begeisterte mit einer Tanz-Uraufführung. Zudem zeigte eine Gründerin des Teatro Paladio aus Segovia Videoausschnitte aus zahlreichen Projekten und gab einen Überblick über 20 Jahre Inklusionsarbeit mit kognitiv beeinträchtigten Menschen.

Die Vorträge zeigten eine breite Palette von fiktionalen und dokumentarischen Annäherungen an die Inklusion von Menschen mit Behinderungen, verbunden mit leidenschaftlichen Debatten über Grundbegriffe. "Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass noch viel zu tun ist, um die wichtigen Konzepte Inklusion, Integration und Differenzierung in der internationalen Forschung und Lehre auch aus dem Blickwinkel der Kulturwissenschaften zu verankern", zieht Susanne Hartwig Bilanz.

Die Tagung wurde unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das spanische Ministerium für Bildung, Kultur und Sport.

Projektleitung an der Universität Passau	Prof. Dr. Susanne Hartwig (Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Kulturen)
Laufzeit	07.10.2019 - 08.10.2019
Mittelgeber	DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft