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Neue Fraunhofer-Forschungsgruppe: Energiewende zielgerichtet kommunizieren:

Das Fraunhofer-Cluster of Excellence „Integrated Energy Systems“ CINES gründet eine Forschungsgruppe zum Thema Wissenschaftskommunikation: Die Gruppe um Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri soll evidenzbasiert neue Formate konzipieren, um die Energieforschung zu kommunizieren und wissenschaftlich zu begleiten. Es ist bereits die zweite Fraunhofer-Forschungsgruppe an der Universität Passau.

In Krisen zeigt sich die Bedeutung von Kommunikation. Was auf die Corona-Pandemie zutrifft, gilt auch für den Klimawandel: „Wir stehen vor einer globalen Krise, die wir nur in den Griff bekommen können, wenn wir Lösungen mit allen relevanten Gruppen diskutieren“, sagt Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, die an der Universität Passau den Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation innehat.

Die renommierte Fraunhofer-Gesellschaft hat sie beauftragt, analog zum Schwerpunkt ihres Lehrstuhls eine Forschungsgruppe aufzubauen, die in dem Fraunhofer-Cluster of Excellence „Integrated Energy Systems“ CINES angesiedelt ist. Darin bündelt die Gesellschaft Forschungsaktivitäten mehrerer Institute zum Thema Energiewende.

Wir stehen vor einer globalen Krise, die wir nur in den Griff bekommen können, wenn wir Lösungen mit allen relevanten Gruppen diskutieren

Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Universität Passau

Die Fraunhofer-Forschungsgruppe um Prof. Dr. Schmid-Petri erweitert die Forschungsleistung des Exzellenzclusters um die zentrale Dimension der Wissenschafts- und Technologiekommunikation. Dafür entfaltet die Arbeitsgruppe eine Vielzahl von Forschungs- und Dialogaktivitäten. Ausgangspunkt sind eigene Grundlagenstudien zur Wissenschafts- und Technikkommunikation der Energiewende. Ausgehend von den Fragestellungen des Exzellenzclusters werden die mediale Darstellung, öffentliche Debatte, die Einstellungen und Akzeptanzdimensionen in der Bevölkerung sowie von spezifischen Stakeholdern, etwa Inhaberinnen und Inhaber von Handwerksbetrieben, theoriegeleitet und empirisch untersucht. Die Ergebnisse solcher Studien bilden die Basis für angewandte Vermittlungsstrategien im Dialog mit der Bevölkerung und relevanten Stakeholdern. „Wir ermitteln also zunächst relevante Zielgruppen und deren Bedarfe sowie mögliche Akzeptanzbarrieren. Darauf aufbauend entwickeln wir neue Formate der Wissenschaftskommunikation, um sich mit diesen Gruppen aktiv über die Energiewende austauschen zu können und begleiten diese wieder wissenschaftlich“, schildert Prof. Dr. Schmid-Petri. Die Gruppe wird zunächst für fünf Jahre eingerichtet und soll bei erfolgreicher Evaluation verlängert werden.

Prof. Dr. Schmid-Petri forscht unter anderem zur Politisierung von Wissenschaft in der Klimawandelkommunikation. Klassische Formate der Wissenschaftskommunikation stoßen in Zeiten von sozialen Medien und wissenschaftsskeptischer Teilöffentlichkeiten an Grenzen. Erschwert wird die Kommunikation zudem durch journalistische Spielregeln, die auf Konflikt setzen und bisweilen eine falsche Ausgewogenheit suggerieren, wenn wissenschaftliche Minderheitenmeinungen zu Wort kommen. „Die Debatte über den Klimawandel oder auch die Energiewende ist oftmals ideologisch gefärbt“, sagt Prof. Dr. Schmid-Petri. „Dies sollte bei der Kommunikation über das Phänomen bedacht werden. Wissenschaftskommunikation kann hier eine wichtige Schnittstellenarbeit leisten.“

Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Universität Passau.

Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri

forscht zu öffentlichen Debatten - online wie offline

Wie werden Themen der Digitalisierung öffentlich diskutiert und welche Folgen hat das für politische Prozesse?

Wie werden Themen der Digitalisierung öffentlich diskutiert und welche Folgen hat das für politische Prozesse?

Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri ist Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Universität Passau und leitet die Fraunhofer-Forschungsgruppe „Wissenschaftskommunikation“, die in dem Fraunhofer-Cluster of Excellence „Integrated Energy Systems“ CINES angesiedelt ist. Außerdem ist sie Projektleiterin im DFG-Graduiertenkolleg 2720. Sie analysiert öffentliche Diskussionen zu politischen Themen wie beispielsweise zu Digitalisierung oder zum Klimawandel.

Über das Fraunhofer Forschungscluster CINES

Mit dem 2019 gegründeten Fraunhofer-Cluster of Excellence „Integrated Energy Systems“ CINES bündelt Fraunhofer die Forschungsaktivitäten seiner Energieinstitute Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesysteme IEE, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen IEG sowie weiterer assoziierter Fraunhofer-Institute. Eines der übergeordneten Ziele von Fraunhofer CINES ist es, mit einer fundierten, modellbasierten Energiesystemanalyse ein gemeinsames Systemverständnis für die zukünftige deutsche und europäische CO2-emissionsfreie Energieversorgung unter Berücksichtigung aller Sektoren und Energieträger zu erarbeiten.

Bereits zweite Fraunhofer-Forschungsgruppen an der Universität Passau

Die Fraunhofer-Forschungsgruppe von Prof. Dr. Schmid-Petri ist bereits die zweite, die an der Universität Passau angesiedelt ist. Prof. Dr. Tomas Sauer, Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik mit Schwerpunkt Digitale Bildverarbeitung und Leiter des Instituts für Softwaresysteme in technischen Anwendungen der Informatik (FORWISS), leitet die Fraunhofer-Forschergruppe „Wissensbasierte Bildverarbeitung“ des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS mit Hauptsitz in Erlangen.

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