"Ursprünglich komme ich aus den Bereichen der visuellen Kommunikation und der Medienpädagogik. Beides sind Themen, die in der digitalen Kommunikation und der Online-Welt nach wie vor eine große Rolle spielen. Nehmen Sie Wort-Bild-Kombinationen wie Memes, Selbstinszenierung durch Selfies oder Phänomene wie Fake News.
Allerdings haben sich die Fragestellungen verändert. In den 2010er Jahren lagen die Schwerpunkte auf Fragen wie: Was bringt Menschen dazu, ihr Privates öffentlich zu machen? Inzwischen blicken mein Team und ich auf die Meta-Ebene und analysieren die dahinterliegenden Strategien von digitaler Kommunikation. Denn meist ist diese Selbstinszenierung zielgerichtet, wie etwa bei politischen Influencerinnen und Influencern, die über ihren Auftritt auf bestimmte politische Themen aufmerksam machen wollen. Bürgerinnen und Bürger nutzen Selfies mittlerweile als politisches Statement, was ganze politische Bewegungen auslösen kann, wie das Beispiel Iran zeigt.
Dann können Bilder im Internet natürlich auch entsprechend manipuliert werden und falsche Informationen transportieren. Was macht das mit dem Vertrauen in Nachrichten und Informationen, die hier weiterverbreitet werden? Hier kommt auch die medienpädagogische Ebene ins Spiel. Wir schauen uns etwa an, wie man Kinder und Jugendliche schulen muss, damit diese erkennen können, ob eine Nachricht richtig oder falsch ist oder wie sie mit Hate Speech und Bullying im Netz umgehen sollen."
Mehr zur Forschung
Prof. Dr. Knieper forscht unter anderem zur Inhaltsanalyse von Online-Inhalten, auch unter Einbezug von Bildern. Seine Interessen liegen in den Bereichen instruktionale Medien und interaktive Videos, Methoden der empirischen Online-Forschung, Social Media Research, Wahlkampfkommunikation, visueller Public Relations sowie Online-Marketing.