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Konzilienlexikon: Universität Passau steuert Polen und Böhmen bei

Konzilienlexikon: Universität Passau steuert Polen und Böhmen bei

Konzilien schreiben Kirchengeschichte - und eine Passauer Arbeitsgruppe schreibt mit: Das Konzilienlexikon erfasst die Geschichte von der Spätantike bis zur Neuzeit. Die Universität Passau konzentriert sich auf Polen und Böhmen.

Streitfragen werden in der Kirche in Konzilien behandelt. Das wiederum unterstreicht die Bedeutung dieses Werks: Es handelt sich um die weltweit umfassendste Neudarstellung der Konzilien- und Synodalgeschichte von der Spätantike bis zur Neuzeit. Denn seit dem in vieler Hinsicht überholten "Dizionario dei concili", das Pietro Palazzini 1963 -1968 in sechs Bänden herausgebracht hat, ist kein verlässliches Nachschlagewerk zu den Allgemeinen und Provinzialkonzilien mehr erschienen.

Internationaler Zusammenschluss von Konzilienforschenden

Dem soll nun abgeholfen werden. Die "Societas Internationalis Historiae Conciliorum Investigandae" unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Brandmüller, Rom, hat es sich zum Ziel gesetzt, ein mehrbändiges Werk im Lexikonformat als Gemeinschaftsprojekt einer internationalen Kommunität von Forscherinnen und Forschern zu Konzilien herauszugeben. Enthalten sind die Konzilien der Alten Kirche, der altorientalischen Kirchen, der byzantinisch-orthodoxen Kirchen, der Westlichen und Östlichen Kirche des Mittelalters und der Neuzeit sowie die Konzilien in Amerika, Afrika, Asien und Australien nach 1500. Fachberaterinnen und -berater betreuen einzelne Sektionen des Unternehmens.

Die Artikel selbst berücksichtigen alle relevanten Angaben, die für die Einordnung der Konzilien vonnöten sind: Einberufung, Vorsitz, Teilnehmer, Verhandlungsgegenstände, Beschlüsse, Wirkung, Forschungsgeschichte; am Schluss stehen Quellen- und Literaturverweise. Damit ist neben der Grundlagenarbeit der Erhebung und Verifizierung der einzelnen Konzilien auch der Weg bereitet für weitere Forschungen.

Mehr Informationen zum Gesamtprojekt

Passauer Beitrag

Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Thomas Wünsch, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen, hat die Bearbeitung der Provinzial- und Nationalkonzilien Böhmens und Polens zur Aufgabe. Für Polen stellen sich unter anderem folgende Herausforderungen: Manche Konzilien wurden offenbar aufgrund von schlechter Überflieferung mehrfach gezählt. Andere sind womöglich noch gar nicht erfasst. Darüber hinaus gibt es längere Zeitabschnitte, die ohne Konzilien ausgekommen sind. Es gibt aber auch signifikante Kumulationen.

Die polnischen Konzilien im Detail

Im Falle Böhmens klärt die Arbeitsgruppe zunächst den Bestand der Konzilien, beschreibt diese und ordnet sie hinsichtlich ihrer Wirkungsgeschichte ein. Das Team schafft eine verlässliche Basis für weitere, auch international vergleichende Forschungen.

Mehr Informationen zur Situation in Böhmen

Passauer Projektteam

Prof. Dr. Thomas Wünsch
Diplom-Kulturwirtin Univ. Elke Faber (Brandstetter)
unter Mitarbeit von:
Prof. Dr. Zdeňka Hledíková (Praha/Roma)
Dr. Pavel Krafl (Univ. Brno)
Prof. Dr. Stanisław Tymosz (KUL Lublin)

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