Passauer Informatiker siegt erneut bei internationalem Forschungswettbewerb
Nachdem sich der Passauer Informatiker Stefan Klessinger bei der „International Conference on Management of Data“ (SIGMOD) 2023 in Seattle den ersten Platz in der „Student Research Competition“ (SRC) gesichert hatte, folgte nun der Sieg in den „Grand Finals“ für Promotionsstudierende. Seit 2021 arbeitet Klessinger an der Universität Passau am Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt Skalierbare Datenbanksysteme von Prof. Dr. Stefanie Scherzinger und forscht dort an der Erkennung von Strukturen in Daten.
Doktorand Stefan Klessinger arbeitet am Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt Skalierbare Datenbanksysteme. Foto: Christian Haasz (werbeFOTO HAASZ)
„In meiner Forschung geht es um die automatische Erkennung von Abhängigkeiten in semi-strukturierten Daten“, erklärt Klessinger. „Mit diesen Abhängigkeiten können wir die Struktur der Daten in einem sogenannten Schema genauer beschreiben als es bestehende Ansätze können.“ Ziel sei es, durch präzisere Schemas die Qualität der Daten in einem Datensatz genauer feststellen zu können. "In Zeiten von ‚Big-Data‘ und der massenweisen Verarbeitung von Daten ist das ein zentrales Problem."
Sein Forschungsthema vereint zwei Themenfelder, die bisher überwiegend unabhängig voneinander erforscht wurden: die automatische Erkennung bestimmter Strukturen in semi-strukturierten Daten einerseits und die automatisierte Erkennung von Abhängigkeiten (auf strukturierten Daten) andererseits. Mit dieser Forschungsarbeit sicherte sich Klessinger nach seinem Sieg bei der fachbereichsspezifischen SIGMOD SRC 2023 nun auch den ersten Platz in den fachbereichsübergreifenden „Grand Finals“ im „Graduate Track“ für Promotionsstudierende und Studierende im Master.
Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Stefanie Scherzinger dazu: „Ich gratuliere Herrn Klessinger herzlich zu diesem Erfolg und bin als seine Doktormutter natürlich sehr stolz darauf, dass seine Forschungsarbeit diese Anerkennung findet.“
Über die „Student Research Competition Grand Finals“
Die „Association for Computing Machinery“ (ACM), eine der international bedeutendsten wissenschaftlichen Gesellschaften für Informatik und Veranstalterin der SIGMOD, organisiert die „Student Research Competition“ (SRC) auf zahlreichen bedeutenden Konferenzen im Bereich der Informatik. Die SRC ist in einen „Undergraduate Track“ für Studierende im Bachelor und einen „Graduate Track“ für Promotionsstudierende und Studierende im Master gegliedert. Die Erstplatzierten der jeweiligen Tracks jeder SRC innerhalb eines Jahres treten in den „Grand Finals“ gegeneinander an.
Im diesjährigen Zyklus fand die SRC auf 21 Konferenzen mit über 320 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt, darunter Studierende von internationalen Top-Universitäten wie Oxford, Cambridge, Berkeley, der ETH Zürich oder dem MIT. Die Universität Passau stellt mit Stefan Klessinger als erste europäische Universität den Gewinner im Graduate Track der SRC Grand Finals. Bei den Grand Finals reichen die Teilnehmenden ein fünfseitiges wissenschaftliches Paper ein. Eine Jury aus internationalen Expertinnen und Experten bewertet die Einreichungen und bestimmt für jeden Track die Platzierungen.
Über Stefan Klessinger
Klessinger studiert seit 2013 an der Universität Passau. 2019 schloss er den Bachelor in Internet Computing und anschließend seinen Master in Informatik ab. Seit Oktober 2021 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt Skalierbare Datenbanksysteme von Prof. Dr. Stefanie Scherzinger.
Prof. Dr.-Ing. Stefanie Scherzinger
Wie lässt sich in großen Datenmengen Ordnung schaffen?
Wie lässt sich in großen Datenmengen Ordnung schaffen?
Prof. Dr.-Ing. Stefanie Scherzinger hat den Lehrstuhl für Skalierbare Datenbanksysteme an der Universität Passau inne. Ihre akademische Laufbahn begann ebenfalls in Passau, wo sie Informatik studierte. Nach Stationen in der Praxis als Software-Entwicklerin bei IBM und Google war sie acht Jahre als Professorin an der OTH Regensburg tätig, bevor sie im April 2020 den Ruf an die Universität Passau erhielt.