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Die Aushandlung von Wissen auf Wikipedia (interdisziplinär)

Die Aushandlung von Wissen auf Wikipedia (interdisziplinär)

Digitalisierung und Internet verändern den Prozess der Generierung von Wissen. Ein Team um Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri untersucht in diesem Projekt Interaktionen und Änderungen bei Wikipedia-Artikel, um zu verstehen, welche Information sich am Ende durchsetzt.

Der Prozess der Wissensgenerierung und Wissensverbreitung hat sich durch die Digitalisierung und insbesondere durch die rasante Entwicklung des Internets grundlegend verändert: Die traditionellen Massenmedien sowie Wissenschaftler und wissenschaftliche Institutionen haben ihr Monopol als Gatekeeper verloren, stattdessen kann jeder behaupten, Experte auf einem bestimmten Gebiet zu sein und sein Wissen leicht verbreiten. Ein erfolgreiches Beispiel für eine solche kollaborative Form der Wissensproduktion im Internet ist Wikipedia. Da es als freie und offene Online-Enzyklopädie konzipiert ist, ist das auf Wikipedia präsentierte Wissen sozial konstruiert - das Ergebnis einer hohen Anzahl von Mikro-Interaktionen zwischen einer bestimmten Gruppe von anonymen oder registrierten Editorinnen und Editoren. Auch wenn echte Edit-Wars (Bearbeitungskriege) nur selten vorkommen, sind diese Entscheidungs- und Aushandlungsprozesse oft von Konflikten begleitet, in denen letztlich eine Meinung bestehen bleibt. Es stellt sich also die Frage, wer oder welche Gruppe von Akteuren in der Lage ist, sich in diesen Diskussionen durchzusetzen, und wer dabei entscheidet, welches Wissen auf der Plattform sichtbar wird und somit als "moderner" Gatekeeper fungiert. Ziel des vorgeschlagenen Projekts ist es, ein tieferes Verständnis dieser Kollaborationsdynamiken auf Wikipedia zu erhalten.

Projektleitung an der Universität Passau Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri (Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation)
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