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Cash for Work II: Wie öffentliche Beschäftigungsprogramme wirken

Cash for Work II: Wie öffentliche Beschäftigungsprogramme wirken

In der zweiten Phase des Forschungsprojektes "Wie können öffentliche Beschäftigungsprogramme ("public works programmes") erreichen, was sie versprechen?" untersucht das Forschungsteam um Professor Michael Grimm die Wirkungen ausgelaufener und laufender Programme. Ziel ist es, Erkenntnisse direkt in das Design der Maßnahmen einfließen zu lassen, um so deren Wirksamkeit zu erhöhen. Schwerpunkte bilden auch hier soziale Sicherung, der Aufbau und die Instandhaltung von Infrastruktur sowie die Auswirkungen der Verfügbarkeit von temporären bezahlten Arbeitsmöglichkeiten im Rahmen solcher Programme Angebots auf die Mobilisierung ländlicher Gemeinschaften (z.B. im Hinblick auf das Leisten unbezahlter Freiwilligenarbeit bei Gemeinschaftsprojekten.

Beschäftigungsprogramme sind in der Entwicklungszusammenarbeit recht beliebt: Sie schaffen Arbeitsplätze und öffentliche Güter wie Bewässerungssysteme, Brunnen, Straßen und Brücken, steigern die Produktivität und sorgen für wirtschaftliches Wachstum - so zumindest die Meinung von vielen Regierungen in Entwicklungsländern und Teilen der Gebergemeinschaft.

Wirkung der Programme kaum erforscht

Die tatsächliche Wirkung der Programme ist bisher jedoch kaum erforscht wie eine systematische Auswertung der wenigen bislang existierenden Studien durch das Forschungsteam gezeigt hat. Das Fazit der Auswertung ist, dass die Programme nicht per se unwirksam sind, sondern, dass es positive aber auch negative Beispiele gibt. Es gilt also genauer herauszufinden, was die spezifischen Erfolgsfaktoren sind. Das geht nur zu einem geringen Maße aus den existierenden Studien hervor. Das Team um Prof. Dr. Michael Grimm, Inhaber des Lehrstuhls für Development Economics an der Universität Passau, arbeitet nun daran, einige der identifizierten Forschungslücken zu schließen. Konkret geschieht das zusammen mit Stefan Beierl am Beispiel von „Public Works"-Programmen in Malawi - und zwar in Kooperation mit dem dortigen „Social Protection"-Programm der GIZ.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) förderte den ersten Projektabschnitt. Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellt Mittel für die zweite, auf der ersten aufbauende Projektphase bereit. Die Mittelgeber erhoffen sich nicht nur wichtige Ergebnisse für Afrika, sondern auch für ähnliche Programme, die in der Türkei, in Jordanien, im Irak und im Libanon von der deutschen Regierung unter dem Namen „Cash4Work" implementiert werden, um Fluchtursachen zu bekämpfen. „In Krisengebieten sind solche Programme derzeit eins der Hauptinstrumente, um die dortige Not zu lindern und die Menschen gestärkt in ihre Heimatländer zurückkehren zu lassen", sagt Prof. Dr. Michael Grimm.

Weitreichende Verbreitung der Ergebnisse geplant

Die Ergebnisse sollen sich an ein breites Publikum richten. Das Forschungsteam verfasst verständliche Empfehlungen für Politikstrategien, Projektberichte und akademische Aufsätze. Die Erkenntnisse werden außerdem auf verschiedenen Veranstaltungen präsentiert: etwa beim BMZ, ebenso im Rahmen von Veranstaltungen und kleineren Treffen in Malawi und auf verschiedenen Konferenzen.

Im Bild: Forscher im Gespräch mit Mitgliedern eines Bewässerungskomitees

Projektleitung an der Universität Passau Prof. Dr. Michael Grimm (Lehrstuhl für Development Economics)
Laufzeit 01.08.2017 - 31.12.2019
Mittelgeber
BMZ - Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
BMZ - Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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