Zum Inhalt springen

DFG-Projekt untersucht Geheimnis langfristig erfolgreicher Gründerinnen und Gründer

DFG-Projekt untersucht Geheimnis langfristig erfolgreicher Gründerinnen und Gründer

Warum schaffen es forschungsaktive Gründerinnen und Gründer, ihr Unternehmen auf Wachstumskurs zu halten? Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Carolin Häussler, Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Organisation, Technologiemanagement und Entrepreneurship an der Universität Passau geht dieser Frage in einem DFG-Projekt nach.

Gründerinnen und Gründer haben eine besondere Fähigkeit Neues zu erschaffen, sind aber nicht unbedingt erfolgreiche Führungskräfte, so die bisherige Forschungsmeinung. Ab einer bestimmten Größe sollten sie sich zum Wohle des Unternehmens zurückziehen und die Leitung an erfahrene Managerinnen und Manager abgeben.

Untersuchungen legen einen anderen Schluss nahe: Demnach sind Gründerinnen und Gründer auch langfristig entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens, sofern sie sich auf bestimmte Aufgaben konzentrieren. Im Rahmen des DFG-Projekts „The originality of entrepreneurs along the life cycle of firms: Understanding the attributes of entrepreneurial decision making“ beleuchtet das Forschungsteam aus Passau und Paris nun die Aktivitäten der Gründerinnen und Gründer im Bereich Forschung und Entwicklung.

Erfindungsreiche Gründerinnen und Gründer sind erfolgreicher

In einer ersten Phase des DFG-Projektes konnten die Ökonominnen und Ökonomen zeigen, dass erfindungsreiche Gründerinnen und Gründer die Absorption von neuem Wissen aus Forschung- und Entwicklungskooperationen unterstützen (Müller, Syme, & Häussler, 2020), als Mitglied von Erfinderteams die Teams zu einem höheren Neuheitsgrad bewegen (Figge, Häussler, & Müller, 2017) und die Überlebenswahrscheinlichkeit und das Wachstum des Unternehmens erhöhen, wenn sie sich weiterhin an Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligen. Dieser Effekt wird durch externe Wagniskapitalinvestoren sogar noch erhöht, da diese häufig neue Team-Mitglieder ins Unternehmen einbringen, die dann das Management des Unternehmens übernehmen, so dass sich die Gründer-Erfinder weiterhin in die Forschung- und Entwicklung einbringen können (Häussler, Hennicke und Müller, 2019).

„In der zweiten Projektphase untersuchen wir, warum das Engagement der Gründerinnen und Gründern in Forschung und Entwicklung so schwer zu ersetzen ist“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Carolin Häussler. Die Forschenden nehmen verschiedene Faktoren in den Blick. Dazu zählen die technische Expertise der Gründerinnen und Gründer, ihr Eigentumsanteil, ihre Verantwortung im Managementbereich und ihre bisherige unternehmerische Erfahrung.

Darüber hinaus analysiert das Forschungsteam, wie das Zusammenspiel aus gründerspezifischen und strukturellen Aspekten – wie z.B. der Verteilung von Eigentum oder Managementverantwortung auf Unternehmensebene, sowie Veränderung im Top Management Team – die Innovationsfähigkeit des Unternehmens beeinflusst. „Schließlich werden unternehmerische Entscheidungen selten von einer Person getroffen, sondern von einem Team aus Gründerinnen und Gründern. Wie die Eigentumsanteile im Gründungsteam aufgeteilt sind, spielt bei der Entscheidungsfindung eine maßgebliche Rolle." so Laura Bregenzer wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin von Prof. Dr. Häussler.


Unternehmensdaten kombiniert mit Patentdaten

Das Forscherteam arbeitet mit einem repräsentativen Datensatz aus Tausenden deutscher Start-Ups, die ab 1990 gegründet wurden: Dieser liefert Informationen zur Zusammensetzung der Unternehmensspitze sowie zu Erfolgskennzahlen wie Umsatzwachstum. Diese Daten wurden mit umfangreichen Patentdaten ergänzt, um u.a. Auskunft über Art, Qualität und Quantität der Erfindungen zu erhalten. Anhand der Patentdaten können die Forschenden außerdem identifizieren, ob Gründerinnen und Gründer selbst an den Erfindungen beteiligt sind.

Beteiligte und Förderung

Prof. Dr. Carolin Häussler, Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Organisation, Technologiemanagement und Entrepreneurship an der Universität Passau, leitet das Projekt an der Universität Passau. Kooperationspartnerin ist Prof. Dr. Elisabeth Müller, Professorin für Innovation und Entrepreneurship an der IESEG School of Management in Lille und Paris. Laura Bregenzer, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin von Prof. Dr. Häussler, ist Projektmitarbeiterin an der Universität Passau.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert das Projekt in der zweiten Phase bis Juni 2024.

Projektleitung an der Universität Passau Prof. Dr. Carolin Häussler (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Organisation, Technologiemanagement und Entrepreneurship)
Laufzeit 01.04.2018 - 30.06.2024
Mittelgeber
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft > DFG - Sachbeihilfe
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft > DFG - Sachbeihilfe
Förderhinweis

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert das Projekt in der zweiten Phase bis Juni 2024.

Diese Seite teilen

Beim Anzeigen des Videos wird Ihre IP-Adresse an einen externen Server (Vimeo.com) gesendet.

Video anzeigen