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Tagungsband: Wie das Recht auf Krisen reagiert

Tagungsband: Wie das Recht auf Krisen reagiert

In der Psychologie beschreibt Resilienz die seelische Widerstandfähigkeit des Menschen. Der Band "Resilienz des Rechts" überträgt diese Eigenschaft auf das Recht: Wie reagiert es auf Krisen und Ausnahmefälle - zum Beispiel auf das Passauer Hochwasser 2013?

Unter dem Begriff der Resilienz wird die Toleranz und Widerstandsfähigkeit eines Systems gegenüber Störungen verstanden. "Resilienz" wird bereits seit einiger Zeit in der Psychologie, der Pädagogik, der Stadtplanung sowie dem Personal- und Projektmanagement verwendet. Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussionen auf diesen Gebieten ist dabei die seelische Widerstandsfähigkeit des Menschen oder die Widerstandsfähigkeit der ihn umgebenen Infrastruktur gegenüber äußeren Einwirkungen, insbesondere in Krisen. Die Tagung "Resilienz des Rechts", die im Juni 2015 an der Universität Passau stattfand, und deren Dokumentation untersuchen erstmals die Tauglichkeit des Begriffs Resilienz im rechtswissenschaftlichen Kontext.

Die Beiträge des Bands, die auf der Tagung basieren, widmen sich der Frage, welche Voraussetzung einen Kollaps der Rechtsordnung verhindern oder erschweren können und zeigen Wege zu einem widerstandsfähigen Recht auf. Angesichts von Krisen stellt sich die Frage nach der Widerstandsfähigkeit des Rechts: Welche Faktoren erschweren oder verhindern ein Zusammenbrechen der Rechtsordnung? Wie kann das Recht möglichst widerstandsfähig gestaltet werden?

Der Tagungsband enthält folgende Beiträge:

  • Prof. Dr. Klaus Berger (Universität Heidelberg) behandelt biblische Darstellungen von Apokalypsen und Katastrophen
  • Prof. Dr. Rüdiger Korff (Universität Passau) beleuchtet den Begriff und die Bedeutung von Resilienz aus soziologischer Sicht - und zwar unter anderem anhand des Passauer Hochwasser im Jahr 2013
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Isensee (Universität Bonn) befasst sich anhand des Anti-Terror-Kampfes mit Resilienz des Rechts im Ausnahmefall
  • Prof. Dr. Lorenz Kähler (Universität Bremen) analysiert die Rolle der Rechtsprechung für eine rechtliche Resilienz
  • Christoph Unger (Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) und Monika John-Koch (Referatsleiterin im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) zeigen Maßnahmen zum Schutz der Rechtsprechung in Krisenzeiten auf
  • Mag. Dr. Wolfang Steiner (Landtagsdirektor und Leiter der Direktion Verfassungsdienst im Amt der Oberösterreichischen Landesregierung) erklärt, wie Recht möglichst resilient gestaltet werden kann

Die wissenschaftliche Tagung "Resilienz des Rechts" fand vom 4. bis 5.6.2015 an der Universität Passau statt. Die Fritz-Thyssen-Stiftung förderte Tagung und den Druck des Bandes.

Pressemitteilung zur Tagung

Projektleitung an der Universität Passau Prof. Dr. Kai von Lewinski (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Medien- und Informationsrecht)
Laufzeit 09.12.2015 - 09.12.2015
Mittelgeber
Fritz Thyssen Stiftung
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