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DFG-Graduiertenkolleg 1681/2 "Privatheit und Digitalisierung"

DFG-Graduiertenkolleg 1681/2 "Privatheit und Digitalisierung"

Wie verändern Social Media, Big Data und digitale Überwachung den Begriff des Privaten? In der zweiten DFG-Förderphase konzentrierte sich das Passauer Graduiertenkolleg auf das Thema Digitalisierung.

Seit 2012 forschten Promovierende aus verschiedenen Disziplinen gemeinsam an einer integrativen Theorie der Privatheit. Die Gruppe untersuchte dabei das Spannungsfeld zwischen Staat, sozialen Netzwerken, Medien und dem Recht, in Ruhe gelassen zu werden. In der zweiten Förderphase bis 2021 erweiterten die Forschenden das Feld um den Aspekt Digitalisierung und beleuchteten die Bereiche verstärkt juristisch.

Privatheit und Digitalisierung

In der neuen Förderphase widmete sich das Kolleg verstärkt dem Aspekt der Digitalisierung - einem hochaktuellen Thema mit politischer und gesellschaftlicher Relevanz. Die Forschenden justierten den Stellenwert des Privaten unter den Bedingungen von Digitalisierung und zunehmender informationeller Fremdbestimmung. Sie prüften vorhandene Konzepte der Privatheit. Dies geschah in drei Arbeitsfeldern: "Digitalität", "Überwachung und Kontrolle" sowie "Selbstbestimmung und Verantwortung".

Interdisziplinäre Arbeit

Die Probleme im Schnittfeld von Technik, Recht, Ethik, Kultur und Sozialverhalten sind komplex und erforderten eine interdisziplinäre wissenschaftliche Forschung. Diese hat an der Universität Passau ideale Bedingungen. Die Juristische und die Philosophische Fakultät setzten ihre Zusammenarbeit fort. Die Beteiligten bezogen medien- und kulturwissenschaftliche Ansätze ein. Das bietet sich bei dem Thema Privatheit im digitalen Wandel an. Insbesondere in Zeiten, in denen rechtliche Regelungen zunehmend in Frage gestellt werden, sorgten die am Kolleg beteiligten Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler für einen Perspektivenwechsel. Sie brachten neue Befunde ein, indem sie die kulturellen, medialen und philosophischen Bedingungen des Wandels von Privatheit analysieren. Sie beleuchteten Hintergründe, die für eine juristische Aufarbeitung notwendig waren. Assoziiert war darüber hinaus der Lehrstuhl für IT-Sicherheit an der Fakultät für Informatik und Mathematik, der die informationstechnische Perspektive abbildete. Diese fächerübergreifende Kooperation verankerte die Passauer Privatheitsforschung in der internationalen Forschungslandschaft noch tiefer.

Attraktives Angebot für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Das Graduiertenkolleg Privatheit bot Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern ein attraktives Forschungsumfeld zu einem aktuellen und zukunftsträchtigen Gebiet, das nach wie vor wissenschaftlich unterrepräsentiert ist. Es zeichnet sich bereits ein Bedarf an qualifizierten Rechts- und Geisteswissenschaftlern ab, die ihre Kompetenz in Fragen des Privatheitsschutzes einbringen, um den umwälzenden digitalen Wandel zu bewältigen - Stichwort "Digital Change Management". Das Programm fügte sich ideal in die gesamtuniversitäre und darüber hinausgehende Forschungslandschaft mit ihren Netzwerken ein, darunter etwa das bestehende Netzwerk Internet und Digitalisierung Ostbayern INDIGO oder das entstehende Zentrum Digitalisierung Bayern.

Projektleitung an der Universität Passau Prof. Dr. Kai von Lewinski (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Medien- und Informationsrecht)
Laufzeit 01.10.2016 - 31.03.2021
Website http://www.privatheit.uni-passau.de/
Mittelgeber
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft > DFG - Graduiertenkolleg
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft > DFG - Graduiertenkolleg
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