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SORRIR-Projekt soll „Internet der Dinge“ sicherer machen

SORRIR-Projekt soll „Internet der Dinge“ sicherer machen

Damit die „Smart City“ nicht zum Störfall wird: In dem BMBF-Projekt SORRIR arbeiten Forschende der Universitäten Passau und Ulm daran, das Internet der Dinge robuster gegen Angriffe und weniger fehleranfällig zu machen.

Das „Internet der Dinge“ durchdringt nicht nur den privaten Alltag, sondern auch Wirtschaft, Medizin und den öffentlichen Raum. „Mit der zunehmenden gesellschaftlichen Relevanz von IoT-Systemen wächst auch das Bedürfnis nach Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit“, erklärt Projektkoordinator Dr. Jörg Domaschka, Gruppenleiter vom Institut für Organisation und Management von Informationssystemen der Universität Ulm. „Keiner möchte mit einem automatisierten Fahrzeug leben, das gehackt werden kann oder in einer ‚Smart City‘ mit gestörter Energieversorgung und unzuverlässigen Verkehrsleitsystemen. Dafür brauchen wir robuste IoT-Systeme“, erläutert Professor Hans Reiser, der an der Universität Passau auf einer Juniorprofessur für Sicherheit in Informationssystemen forscht.

In dem Projekt SORRIR entwickelt das Team eine selbstorganisierende, resiliente Ausführungsplattform für IoT-Services. IoT steht für „Internet of Things“, „Internet der Dinge“. Die Plattform soll die IoT-Infrastruktur robuster gegen Störungen und Angriffe zu machen. Das Ziel ist mehr Resilienz, so der Fachbegriff. Dafür bündeln die Forschenden bereits existierende Software-Werkzeuge, die sich als Resilienzmechanismen bewährt haben, in einer Bibliothek. Darüber hinaus entwerfen sie ein geeignetes Programmiermodell, das die Entwicklung resilienter IoT-Anwendungen vereinfacht. Diese werden innerhalb einer rekonfigurierbaren Laufzeitumgebung ausgeführt.

Expertise aus Passau im Bereich Monitoring, Sicherheit, Selbstheilung

IoT-Systeme sind heute viel stärker in kritische Infrastrukturen eingebunden. Aufgrund des wachsenden Bedarfs an Rechenkapazitäten wird häufiger auf Cloud-basierte Lösungen gesetzt.

Das Team aus Passau um Professor Hans Reiser bearbeitet im Projekt das Teilvorhaben „MoSiS -- Monitoring, Sicherheit und Selbstheilung“. Es kann dabei auf Erkenntnisse aus anderen Forschungen zurückgreifen: Prof. Dr. Reiser hat sich unter anderem bereits mit sicherheitsrelevanten Vorfällen in der Cloud sowie mit Virtual Machine Introspection befasst. Diese Methode erkennt Schadsoftware, indem sie virtuelle Systeme von außen beobachtet.

Praktische Anwendung in der Parkraumverwaltung

Als praktisches Anwendungsbeispiel hat sich das SORRIR-Team unter anderem für die Parkraumverwaltung entschieden. Dieser Bereich gehört im Zusammenhang mit dem Thema Mobilität, Verkehrsraumnutzung und Energieversorgung zu den zentralen Herausforderungen der „Smart City“. Partnerin für den Praxistest ist die Stadt Ulm, die eine von vier Gewinnerstädten in Baden-Württemberg im Bundeswettbewerb „Zukunftsstadt 2030“ ist. Später ist geplant, das Resilienz-Konzept auch auf die Bereiche E-Health und Industrie 4.0 auszuweiten.

Beteiligte und Förderung

Die Universität Ulm leitet das Projekt SORRIR. Partnerin ist die Universität Passau. Beteiligt sind außerdem das Passauer Software und IT-Beratungshaus Innowerk-IT GmbH sowie als Industriepartner die Firmen Innowerk-IT GmbH und der Stuttgarter Innovationsdienstleister bwcon.

Projektleitung an der Universität Passau Prof. Dr. Hans P. Reiser (Juniorprofessur für Sicherheit in Informationssystemen)
Laufzeit 01.06.2019 - 31.05.2022
Mittelgeber
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Förderhinweis

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsvorhaben SORRIR (Projektnummer: 01IS18068B) drei Jahre lang mit insgesamt 1,5 Millionen Euro.

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