BMBF-Projekt PASSAUtonomy: Freiheit nach Immanuel Kant neu entdecken
Das Passauer Projekt PASSAUtonomy ist einer der Gewinner des Hochschulwettbewerbs im Wissenschaftsjahr 2024, das diesmal dem Thema „Freiheit“ gewidmet ist. Das Projekt entdeckt die alte Idee des Philosophen Immanuel Kant – Frei sind wir, wenn wir uns selbst Gesetze geben können – neu. Dafür organisiert das Team Schulworkshops, Gesprächsrunden im Biergarten sowie eine interaktive Ausstellung in der Uni Passau.
Aus knapp 160 Einreichungen im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit hat die Jury die besten zwölf Projektideen ausgezeichnet. Darunter das Passauer Projekt PASSAUtonomy. Ein Team um Johanna Sinn und Marie Hirsch, wissenschaftliche bzw. studentische Mitarbeiterinnen an der Professur für Angewandte Ethik von Prof. Dr. Karoline Reinhardt, hat die Freiheitsidee des Philosophen Immanuel Kant, der in diesem Jahr 300. Geburtstag feiert, als Ausgangspunkt ihres Konzeptes genommen. „Zum Thema Freiheit finden sich in Kants Philosophie viele Überlegungen zu Fragen, die heute individuell und gesellschaftlich wichtig sind: Wie steht meine Freiheit im Verhältnis zu anderen und dem Respekt vor ihnen? Wie kann die Freiheit von Bürger*innen in Gesetzgebungsverfahren einfließen?“, erklären sie. „Wir finden, dass Kants Philosophie gerade in unserer Zeit nicht nur innerhalb von Philosophieseminaren diskutiert werden sollte und freuen uns daher außerordentlich, dass wir das Projekt nun umsetzen können.“
Professorin Reinhardt teilt diese Freude: „Philosophie gehört auf die Marktplätze – oder eben in den Biergarten – und nicht in den Elfenbeinturm. Die Themen, die uns in der Philosophie interessieren, sind die Fragen, die sich letztlich alle stellen. Das zeigt dieses Projekt nicht nur, sondern setzt es auch um: Es ist eine Einladung, gemeinsam nachzudenken, weiterzudenken und im Gespräch zu neuen Einsichten zu gelangen."
PASSAUtonomy geht philosophischen und gesellschaftlichen Fragen zu Freiheit in mehreren Formaten nach, darunter ein Workshop für Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen sowie ein offenes „Philosophieren im Biergarten“ für alle interessierten Passauerinnen und Passauer. „Für eine lebendige Diskussion innerhalb der Universität wird es außerdem eine mit Studierenden organisierte Ausstellung und eine Podiumsdiskussion geben“, so das Projektteam, zu dem neben Johanna Sinn und Marie Hirsch auch Paulina Dannhäuser, Fabian Willemsen, Lena Scholz, Julia Berner und Marian Micke gehören.
Die Jury zeichnete insgesamt 12 Ideen junger Forschender aus, die neben Passau aus Chemnitz, Detmold, Freiburg, Halle, Jena, München, Nordhausen, Nürnberg, Oldenburg, Regensburg und Tübingen kommen. In den prämierten Kommunikationsideen spiegelt sich die große thematische Vielfalt des Wissenschaftsjahres 2024 wider. Dabei setzen die Teams jeweils auf unterschiedliche Kommunikationsformate – von der Webserie über ein Kartenspiel bis zur interaktiven Ausstellung. Die Gewinnerteams erhalten jeweils 10.000 Euro Preisgeld, mit dem sie ihre Ideen bis Ende des Jahres umsetzen können. Begleitend zur Umsetzung besuchen sie Schulungen und Veranstaltungen von Wissenschaft im Dialog, bei denen sie sich auch untereinander vernetzen können. Mitte März findet ein Auftakt-Workshop zum Thema Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit statt.
Über den Hochschulwettbewerb
Der Hochschulwettbewerb ist ein Projekt von Wissenschaft im Dialog (WiD) und wird seit 2013 jährlich im Rahmen des jeweiligen Wissenschaftsjahres für Studierende, Promovierende, Postdocs und junge Forschende ausgeschrieben. Der Wettbewerb wird durch die Hochschulrektorenkonferenz und den Bundesverband Hochschulkommunikation unterstützt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Mehr Informationen:
Bild von links: Marie Hirsch, Fabian Willemsen, Lena Scholz, Johanna Sinn und Paulina Dannhäuser im Durchlauferhitzer, wo die Ausstellung zu sehen sein wird.
Projektleitung an der Universität Passau | Johanna Sinn (Professur für Angewandte Ethik), Marie Hirsch (Professur für Angewandte Ethik) |
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Laufzeit | 01.03.2024 - 31.12.2024 |
Mittelgeber | BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung |