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24.01.2022

Frau Schmid-Petri, sind Filterblasen gefährlich?

Hannah Schmid-Petri, Professorin für Wissenschaftskommunikation, erklärt im #4Fragen-Video, welche Erkenntnisse die Wissenschaft zu Filterblasen hat und warum wir sozialen Netzwerken nicht hilflos ausgeliefert sind.

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In der öffentlichen Debatte über die Corona-Pandemie spielen Filterblasen eine große Rolle. Zurecht? Gibt es in der Wissenschaft für deren Wirkung Belege? Im Video erklärt Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation, warum das Phänomen in der öffentlichen Debatte überschätzt wird und weshalb soziale Medien nicht schuld an der Radikalisierung des Diskurses sind. Außerdem verrät sie, ob man die Gegenseite mit Fakten noch erreichen kann, was der Backfire-Effekt ist und was Wissenschaftskommunikation bewirken kann.

Zum Hintergrund: Der US-amerikanische Polit-Aktivist Eli Pariser hat den Begriff der „Filterblase“ 2011 mit seinem Buch „Filter Bubble: Wie wir im Internet entmündigt werden“ geprägt. Darin beschreibt er, wie Algorithmen uns im Internet Beiträge anzeigen, die unseren Interessen entsprechen. Wer etwa Zweifel an den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie hat, der oder die landet sehr schnell bei Beiträgen mit Verschwörungserzählungen. Diese Filterblasen, so Parisers Befürchtung, führten zu einer zunehmenden Polarisierung und Radikalisierung in der Gesellschaft.

Doch in der empirischen Forschung lassen sich kaum Hinweise für eine solche Wirkung finden. "Eine Gefahr wäre es ja nur dann, wenn wir uns nur noch in diesen homogenen Gruppen bewegen würden, uns abschotten würden und gar keinen Kontakt mehr hätten zu anderen Meinungen", erklärt Prof. Dr. Schmid-Petri im Video. "In der Kommunikationswissenschaft gibt es dazu eine Vielzahl von Studien, die belegen, dass dies nicht der Fall ist, weil wir uns nicht abschotten, sondern Teil sind von sehr diversen Umgebungen und mit vielfältigen Informationen in Kontakt kommen."

Zur Person: Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri erforscht an der Universität Passau die Kommunikation von und über wissenschaftliche und politische Themen in einer neuen, digital vernetzten Umgebung. Darüber hinaus untersucht sie öffentliche Debatten zu unterschiedlichen politischen Themen wie beispielsweise den Klimwandel und erprobt in ihrer Forschung Methoden der automatisierten Datenanalyse. Sie leitet die Fraunhofer-Forschungsgruppe „Wissenschaftskommunikation“, die in dem Fraunhofer-Cluster of Excellence „Integrated Energy Systems“ CINES angesiedelt ist. Außerdem ist sie Projektleiterin im DFG-Graduiertenkolleg 2720 "Digital Platform Ecosystems" an der Universität Passau (zur Stellenausschreibung für (Post-)Doktorandinnen und Doktoranden).

Sie ist Mitglied im Direktorium des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation und im Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern. Sie war eine der am Strategieprozess #FactoryWisskomm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligten Expertinnen und Experten, die im vergangenen Jahr Handlungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation vorlegten.

Haben Sie weitere Fragen an Prof. Dr. Schmid-Petri? Schreiben Sie uns: frag-die-wissenschaft@uni-passau.de - wir leiten Ihre Fragen weiter und veröffentlichen an dieser Stelle zeitnah die Antworten.

Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Universität Passau.

Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri

forscht zu öffentlichen Debatten - online wie offline

Wie werden Themen der Digitalisierung öffentlich diskutiert und welche Folgen hat das für politische Prozesse?

Wie werden Themen der Digitalisierung öffentlich diskutiert und welche Folgen hat das für politische Prozesse?

Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri ist Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Universität Passau und leitet die Fraunhofer-Forschungsgruppe „Wissenschaftskommunikation“, die in dem Fraunhofer-Cluster of Excellence „Integrated Energy Systems“ CINES angesiedelt ist. Außerdem ist sie Projektleiterin im DFG-Graduiertenkolleg 2720. Sie analysiert öffentliche Diskussionen zu politischen Themen wie beispielsweise zu Digitalisierung oder zum Klimawandel.

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