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Kritisch Lesen & Schreiben lernen für Digital Natives

Informationsflut, Fake News, Alternative Fakten – diese Phänomene fordern neue Formate im Unterricht und in der universitären Bildung: Das SKILL-Teilprojekt „Information & Media Literacy“ reagiert darauf mit einem Think Tank, einer Denkfabrik, in der Lehramtsstudierende gleichberechtigt mit Dozierenden überlegen, wie sie nachfolgende Generationen für die digitale Informations- und Wissensgesellschaft fit machen können.

Dr. Sarah Makeschin

Dr. Sarah Makeschin erklärt das Konzept "Information & Media Literacy"

Für den schnellen Überblick

Im Wintersemester 2017/2018 hat erstmals der „Information & Media Literacy Think Tank“ für Lehramtsstudierende stattgefunden. Thema: „Wahrheit(en) und Realität(en) im Digitalen Zeitalter: (Lehrer-)Bildung in der Informations- und Wissensgesellschaft“

Einblick in den Information & Media Literacy Think Tank

Statt eines Professors oder einer Professorin leitet die Sitzung jeweils ein Tandem aus zwei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Perspektiven ihrer Fächer einbringen.  Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kommen aus sechs verschiedenen Disziplinen – der Amerikanistik/Culture & Media Studies, der Geschichtsdidaktik und Informatik(didaktik), der Kunstpädagogik/ästhetischen Erziehung, bis hin zur Medienpädagogik und Mediensemiotik.

Das interdisziplinäre Format funktioniert folgendermaßen:  Pro Sitzung geben zwei Dozierende (Professoren & Wiss. Mitarbeiter) Impulse und arbeiten gleichberechtigt mit den Studierenden an einem Thema. Die Dozierenden kommen aus sechs verschiedenen Disziplinen.

In regelmäßigen „Discussion Sessions“ geben Expertinnen und Experten von außen Feedback zu den Zwischenergebnissen.

Klassische Vorlesung versus Think Tank

Die klassische Vorlesung funktioniert so: Die Professorin oder der Professor steht vorne im Hörsaal und trägt vor. Die Studierenden, zumeist also die weniger Wissenden, hören zu und schreiben. Sender-Empfänger-Modell nennen sie das in der Kommunikationswissenschaft. Nach diesem Muster funktionieren auch klassische Medien.

Vernetzte und digitale Kommunikationslandschaften von Heute funktionieren anders. Ein Forschungsprojekt an der Universität Passau reagiert auf diese Entwicklung mit neuen Formaten: Zum Beispiel dem „Information & Media Literacy Think Tank“, der in diesem Wintersemester erstmals jeden Dienstag von 18 bis 20 Uhr im Didaktischen Labor stattfindet.

Die Kulturwissenschaftlerin und Amerikanistin Dr. Sarah Makeschin, die das interdisziplinäre Format maßgeblich entwickelt hat, stellt den Think Tank im Video vor.

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Information & Media Literacy – „Wenn man das übersetzt, dann heißt es zunächst nichts anderes, als lesen und schreiben zu können und das Gelesene sowie das Geschriebene kritisch reflektieren zu können“, sagt Makeschin. In ihrer Arbeit habe sie festgestellt, dass die Generation der Digital Natives zwar sehr fit sei, was den Umgang mit und die Anwendung neuer Technologien betrifft. Defizite aber gebe es in der Fähigkeit, Informationen, Medien und Technologien richtig einordnen und kritisch hinterfragen zu können.

Information & Media Literacy – „Wenn man das übersetzt, dann heißt es zunächst nichts anderes, als lesen und schreiben zu können und das Gelesene sowie das Geschriebene kritisch reflektieren zu können."

Amerikanistin Dr. Sarah Makeschin

Statt eines Professors oder einer Professorin leitet die Sitzung jeweils ein Tandem aus zwei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Perspektiven ihrer Fächer einbringen. Anstelle eines 90-minütigen Vortrags geben sie Impulse, Denkanstöße. Den Großteil der Zeit arbeiten die Lehramtsstudierenden in kleinen Gruppen an einem Thema, zum Beispiel der Frage, was alternative Fakten in der politischen Kommunikation bedeuten. Die Dozierenden bringen sich gleichberechtigt mit den Studierenden ein.

„Ich will niemandem vorschreiben, was er oder sie zu denken hat“, sagt Makeschin. Stattdessen arbeiten die Studierenden in dem Think Tank selbst aktiv mit. Sie bekommen dafür Input von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sechs verschiedenen Disziplinen – der Amerikanistik/Culture & Media Studies, der Geschichtsdidaktik und Informatik(didaktik), der Kunstpädagogik/ästhetischen Erziehung, bis hin zur Medienpädagogik und Mediensemiotik,  –  sowie von Expertinnen und Experten aus der Praxis.

Regelmäßiger Praxis-Check durch Expertinnen und Experten von außen

Letztere laden Makeschin und ihr Team regelmäßig zu „Discussion Sessions“ ein. Aktive Lehrkräfte beispielsweise, die einschätzen können, ob das Erarbeitete im Unterricht tatsächlich funktionierten würde. „Wir wollen unsere Erkenntnisse nach außen tragen“, sagt Makeschin.

Am Ende des Think Tanks sollen stehen: Angehende Lehrkräfte, die ihren eigenen Umgang mit Medien, Technologien, und deren Inhalten– den neuen und alten – kritisch reflektieren können und dieses Bewusstsein an ihre künftigen Schülerinnen und Schüler weitergeben können. Möglicherweise in einer ähnlich interaktiven Art, wie sie dies im Think Tank erfahren haben.

DiLab Entwurf Draufsicht

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